Für die Feuerwehren der Samtgemeinden Meinersen und Papenteich fand vom 02.09.2022 bis 04.09.2022 eine Heißausbildung in Zusammenarbeit mit der Firma Röser statt.

Bei der jährlich stattfindenden Heißausbildung handelt es sich um eine einsatzrealistische Übung, bei der die Feuerwehrleute – teilweise zum ersten Mal – die Flammen und Hitze eines echten Feuers erleben und zu spüren bekommen.

Am Freitag den 02.09 fand abends der theoretische Unterricht statt. Erklärt wurden Einsatztaktiken zur Brandbekämpfung sowie die Zeichen und das Verhalten eines Brandes, z.B. was die Rauchfarbe über das Feuer verrät.

Am Samstag und Sonntag, 03.09 und 04.09, standen die Heißgänge auf dem Plan. Die Teilnehmer rüsteten sich aus und gingen unter Atemschutz in die mit Holz befeuerten Container vor.

In den beiden miteinander verbundenen Containern war ein Parkour aus Gitterboxen und anderen Hindernissen aufgebaut. Eine Gasflasche, ein Kraftstoffkanister, ein Kinder-Dummy und ein 75 kg schwerer Personen-Dummy waren in den Containern verteilt, die von den Teilnehmern aus den mit Flammen beaufschlagten Containern heraus gebracht werden mussten.

Im ersten Container mussten sich die Teilnehmer bei Temperaturen um die 250 °C bei „null Sicht“ durch den Rauch kämpfen. Im zweiten Container, in dem sich die Brandstelle befand, lagen die Temperaturen bei 450°C. Um für mehr Sicht im Raum zu sorgen und die Temperatur im Raum zu senken wurde eine Hydroentlüftung durchgeführt. Dazu wurde eine Öffnung nach außen geschaffen und mit einem gezielten Wasserstrahl die Hitze, der Rauch und die Gase nach außen geleitet.

Durch diese Maßnahme konnte die Rauchgrenze angehoben und die Temperatur deutlich gesenkt werden, so dass eine gezielte Brandbekämpfung beginnen konnte.

Nach dem Heißgang fand eine Nachbesprechung mit dem Ausbilder statt. Anschließend ging es unter die wohl verdiente Dusche und – ganz wichtig – an die Verpflegungsstation. Denn was neben der ganzen Anstrengung und Aufregung nicht vergessen werden darf, ist ausreichend zu trinken und sich zu stärken, denn ein solcher Einsatz ist eine extreme Belastung für den Kreislauf und den Körper.

Mindestens genauso wichtig ist die Einsatzhygiene nach dem Heißgang, um keine giftigen Gase weiter einzuatmen oder giftige Partikel zu verschleppen (Kontaminationsverschleppung).

Am Ende dieser zwei Tage konnte man in den Gesichtern die Erschöpfung und Anstrengung der Teilnehmer erkennen. Es war aber auch zu sehen, dass die Kameradinnen und Kameraden mit Spaß und Freude dabei waren.

Ein besonderes Dankeschön geht an unsere Samtgemeinde-Führung und die Atemschutzbeauftragten, ohne die diese Ausbildung nicht möglich gewesen wäre. Nur durch diese einsatzrealistischen Übungen lernen die Feuerwehrfrauen und -männer ruhig und professionell ein Feuer in Gebäuden zu bekämpfen und sich selbst dabei nicht in Gefahr zu bringen.