1226 | Im Jahre 1226 wurde Leiferde das erste Mal geschichtlich erwähnt. 674 Jahre später gründeten wir unsere Freiwillige Feuerwehr Leiferde. Zuvor hatte man sich darauf verlassen, dass die Bürger verantwortungsbewusst handelten, ihre Pfeifen nur an ausgewiesenen Plätzen dampften und sich Wasserkufen anschafften. | |
1756 | 530 Jahre nach der ersten Erwähnung erhielt unser Dorf vier Leitern, vier Feuerhaken und fünfunddreißig Löscheimer. Immerhin: Ein Anfang war getan! | |
1823 | 67 Jahre später sollten den Bürgern vierzig Eimer, zwei Leitern, sechs Haken und eine Feuerspritze zur Verfügung stehen, die Letztere erhielten sie jedoch erst ein Jahr später. Die Spritze stand im ehemaligen Spritzenhaus, das von 1824-1961 unter anderem als „Ausnüchterungszelle“ diente. Ein Jahr später wurde es abgerissen. Örtlich gesehen würde es heute neben der großen Bauerneiche am Cafe Buerneike stehen. | |
1846 | Das es heute die Freiwilligen Feuerwehren gibt ist den Turnern und Carl Metz (1818-1877) zu verdanken. Die Sportler hatten sprichwörtlich „die Nase voll“ von den unmotivierten Verpflichteten und organisierten sich in Rettunngsscharen und Steigerkompanien. Der junge Mechaniker Carl Metz fertigte leistungsstarke Spritzen und gründete letztendlich in seinem Heimatort Durlach die erste Freiwillige Feuerwehr. | |
1900 | Mehrere junge Männer aus unserem Ort gründen am 14.Februar 1900, auf ihrer ersten Versammlung, die Freiwillige Feuerwehr Leiferde. So wurde auch der Kauf einer Spritze der Firma Ronnenburg beschlossen. Am 13. Mai 1900 wurde die 1480 Mark teure Spritze eingeweiht, sie ist auch heute noch gut gepflegt in unserem Besitz. Der 13. Mai gilt als offizieller Gründungstag unserer Wehr. | |
1922 | In den darauf folgenden Jahren kam der I. Weltkrieg, in dem acht unserer Kameraden fielen. Auch die Inflation machte vor Leiferde nicht halt und so hatten wir im Jahre 1922 in der Kasse ein Plus von 37.499.999.985.992 Mark zu verzeichnen. | |
1924 | 1924 wurde eine Feuerwehrkapelle gegründet, die bei Festen und Umzügen für gute Unterhaltung unter den Gästen sorgte. Schon ein Jahr später feierte unsere Wehr ihr erstes Jubiläum. | |
1925 | Zum 25- jährigen lud man 30 Wehren mit über 600 Mann ein. Die „Gründungsväter“ wurden mit dem Ehrenzeichen für 25 Jahre Dienst ausgezeichnet. | |
1928 | 1928 wurden die Führungspositionen im Kommando bestätigt oder neu besetzt. So ergab sich folgende Konstellation: Hauptmann: Heinrich Kuhls Vizehauptmann: Heinrich Wrede Obersteiger: Hermann Marwede 1. Zugführer: Heinrich Busse, Karl Beckmann 2. Zugführer: Karl Helmke, Karl Schmidt Spritzenmeister: Carl Camin Rohrführer: Wilhelm Plack, August Fricke | |
1929 | Ein Jahr später übernahm Heinrich Wrede die Führung der Wehr. | |
1930 | Im Jahre 1930 zahlten die Kameraden einen Mitgliedsbeitrag von drei Mark. Einige von ihnen bekamen eine Sanitätsausbildung, nach der Albert Brandes der Verantwortliche für die Verbandstasche wurde. Ein weiteres Highlight in diesem Jahr war die Neuanschaffung der Motorspritze, die man von der Firma Otto Lübbes aus Vollbüttel gekauft hatte. Sie hatte bereits eine Förderleistung von 480 l/min, dem gegenüber stehen heute 2000 l/min. | |
1933 | Nach fünf Jahren im Amt des 1. Vorsitzenden übergab Heinrich Wrede an Richard Müller, der nun eine Wehr in einem 800 Seelendorf leitete. | |
1933 -1949 | Das ländliche Dasein wurde vom II. Weltkrieg unterbrochen. Die jungen Männer wurden zum Kriegsdienst eingezogen. Während die älteren Feuerwehrmänner in der Heimat den Notlöschdienst stellten. Viele Kameraden der Wehr, die für ihr Heimatland an die Front gegangen waren, kehrten nie wieder zurück. Erst am 17. März 1948 kamen die Kameraden zur ersten Versammlung nach Kriegsende wieder zusammen. Die Führung sah nun wie folgt aus: 1. Vorsitzender: Richard Müller Stellvertreter: Heinrich Bartels Schriftführer: Theo Dießel Stellvertreter: Friedrich Tietze Kassierer: Heinrich Busse, Heinrich Brandes Sprizenmeister: Otto Plack (Motorspritze), Gustav Brennecke und Heinrich Fricke (Handspritze) Technische Leitung: Gustav Fink Ab sofort organisierten sich die Männer in zwei Abteilungen: I. Abteilung: Bergungs-, Sanitäts- und Absperrtrupp II. Abteilung: Motor und Handspritze Der Krieg hatte Spuren hinterlassen. Die Feuerwehrkapelle konnte nicht mehr auftreten, da Alfred Plack und seinen musizierenden Freunden nur noch drei Instrumente zur Verfügung standen. Auch auf die Kreiswettkämpfe musste man in diesem Jahr verzichten, da einem einfach nicht das nötige Gerät zur Verfügung stand. Diese Zeit beschrieb der 1. Vorsitzende Richard Müller als „Die Jahre des Aufbaus und der Arbeit„. Die Kameraden besuchten Grund- und Maschinistenlehrgänge und bekamen zudem noch neue Dienstanzüge für je zehn Mark. | |
1950 | Nun war unsere Wehr schon ein halbes Jahrhundert alt. Das musste mit 12 Wehren und 6 Kapellen gefeiert werden. Erfreulich war auch der Kauf der neuen Tragkraftspritze (TS). Für diese fertigte Brandmeister Gustav Fink einen Anhänger. Das Geld dafür liehen die Kameraden ihrer Gemeinde. Es sollte drei Jahre dauern bis sie es zurückgezahlt bekamen. | |
1951 | Die Nachfolgen des Krieges waren auch noch 1951 zu spüren. Das Geld für anfallende Reparaturarbeiten war knapp. Oft mussten die Kameraden durch die Trompeter zum Einsatz gerufen werden, da die Alarmierung durch die Sirene nicht immer klappte. | |
1953 | Richard Müller, der 1. Vorsitzende der Wehr, forderte seine Männer bei der Versammlung 1953 dazu auf die Landesfeuerwehrschule in Celle zu besuchen, da ihn die Sorge trieb, dass er sobald keinen Nachfolger für ihn finden würde. In diesem Jahr wurde Theodor Dießel zum Schriftführer, Kassierer und Ausbildungsbeauftragten ernannt. | |
1956 | 1956 mussten trotz chronischem Geldmangel 210 Meter B-Druckschläuche für die Wehr angeschafft werden, da die alten dem Wasserdruck von fünf Atü nicht mehr standhielten. Auch das Feuerwehrhaus hatte dringende Erneuerung nötig. Doch dem Wunsch der Wehr, ein Neues zu errichten konnte man aus den bekannten Gründen nicht nachgehen und so wurde das Alte renoviert. Dabei verschwand nun auch die Ausnüchterungszelle. | |
1958 | Am 16. April 1958 hatte die Wehr ihren ersten Großeinsatz. Bei Arbeiten auf dem heimischen DEA Gelände war ein Öltank explodiert und hatte zwei Arbeitern das Leben genommen. | |
1959 | 1959 trat Richard Müller als Brandmeister zurück und übergab sein Amt an Theo Dießel. Müller hatte bis dahin 50 Jahre in der Feuerwehr Leiferde verbracht, die Hälfte davon als ihr Leiter. In diesem Jahr hatten die Kameraden mit insgesamt dreizehn Waldbränden zu tun. Noch immer war die Löschwasserversorgung im Dorf mangelhaft. | |
1961 | Am 23. April 1961 bekam unsere Wehr ein neues Tanklöschfahrzeug (TLF 8). Leider stand kein Platz für das neue Fahrzeug zur Verfügung und so wurde es vorübergehend in der Garage der Sparkasse geparkt. Am 14. Oktober weihten unsere Kameraden das neue Feuerwehrhaus unter den Eichen ein. Heute befinden sich in dem Gebäude eine Bäckerei, ein Friseursalon und eine Anwaltskanzlei. Ein spektakulärer Einsatz ereignete sich im Oktober dieses Jahres bei einem Gebäudebrand. An diesem frostigen Tag mussten die Männer, um an das Wasser zu gelangen, ein Loch in die Mitte des „Langes Moores“ hacken. Zu allem übel gefror noch das Wasser in den Schläuchen, so dass sich ein Abtransport dieser als äußerst kompliziert darstellte. | |
1962 -1966 | In den nächsten Jahren war unsere Wehr bei Wettkämpfen äußerst erfolgreich und heimste gleich mehrfach 1. Plätze ein. Den Einsatzrekord erreichte man 1964. 24 waren es an der Zahl, davon zwölf an der Bahn, verursacht durch die alten Dampfloks. Als kleine Entschädigung gab es von der Bahn 70 DM. Was heute für uns Standard ist, war für die Kameraden 1966 noch Seltenheit und so freute man sich um so mehr über zwei Funkgeräte, die die Verständigung extrem erleichterten. | |
1967 | 1967 war durch den Bau der Wasserleitung und die Entstehung von 100 Hydranten auch das Problem der Wasserversorgung gelöst. | |
1968 | 1968 gründete Otto Voiges die Jugendfeuerwehr. | |
1971 | 1971 wurde Heinrich Fricke zum neuen stellvertretenden Brandmeister von Theo Dießel gewählt. | |
1972 | Ein Jahr später musste unsere Wehr einen Großwaldbrand am Brennenckenbrücker Weg bewältigen. Auch nach einem heftigen Orkan im November leisteten die Kameraden, durch eine vom Bürgermeister Laibach gekaufte Motorsäge, große Hilfe bei den Aufräumarbeiten. | |
1974 | 1974 begann man mit den Arbeiten für einen Schulungsraum, der für die Ausbildung und die Jugendfeuerwehr angedacht war. | |
1975 | Die Waldbrandkatastrophe 1975 band unsere Wehr mehr als eine Woche in die Löscharbeiten mit ein. Jeder von ihnen ging an seine Grenzen und war bestürzt über den Tod von fünf Kameraden der Feuerwehren Fallersleben und Peine, die vom Feuer eingeschlossen worden waren. Nur drei Wochen nach der Katastrophe feierte unsere Wehr ihr 75 jähriges Bestehen. Für die Opfer des Brandes kamen 1600 DM in Spendengeldern zusammen. | |
1977 | Am 18. Dezember 1977 hatte man gleich zwei Gründe zum Feiern: die Einweihung des Anbaus, den man im Frühjahr begonnen hatte das neue TLF 8-S, dass an diesem Tag von der Firma Schlingmann übergeben wurde. Inzwischen war der Jahresbeitrag auf 24 DM angestiegen und erfolgte Ende der Siebziger erstmals im Bankeinzugsverfahren. Die Wehr hatte eine Stärke von 224 Mann, wovon 56 aktiv waren. | |
1981 | 1981 folgte ein Wechsel an der Führungsspitze. Jürgen Tietge löste Theo Dießel als Ortsbrandmeister ab und beförderte ihn zugleich zum Ehrenortsbrandmeister der Wehr. | |
1983 | Durch einen sehr trockenen und heißen Sommer hatten die Männer 1983 viel zu tun. Viel Arbeit und Einsatz war beim Großbrand am VW Testgelände in Knesebeck zu leisten, der über einen Tag andauerte. | |
1984 | 1984 gründete sich unter der Leitung von Heinrich Fricke sen. die Seniorengruppe aus den Reihen der älteren aktiven Kameraden. Im selben Jahr noch musste ein Tragkraftspritzenfahrzeug angeschafft werden, da der Jugendfeuerwehr auf Dauer kein Betreuer zur Verfügung stand, der den passenden Führerschein für das TLF besaß. Das Fahrzeug wurde von der Samtgemeinde für 6200 DM von der Landesfeuerwehrschule Celle abgekauft. | |
1987 | 1987 war Monika Irmler die erste Frau die als förderndes Mitglied in die Wehr eintrat. | |
1988 | 1988 forderten die Kameraden erstmals den Neubau eines Feuerwehrhauses und die Anschaffung eines Löschgruppenfahrzeuges, da es immer häufiger zu Hilfeleistungen bei den Einsätzen kam und die alten Fahrzeuge für solche nicht ausgerüstet waren. | |
1990 | 1990 feierte die Wehr ihr 90. Jubiläum, erstmals dabei waren die Kameraden aus Dannefeld. Otto Voiges hatte die Partnerschaft mit der Wehr aus den neuen Bundesländern in die Wege geleitet und hatte damit echte Pionierarbeit auf Samtgemeindeebene geleistet. | |
1991 | Nur ein Jahr später musste Otto Voiges aus gesundheitlichen Gründen den Ortsbrandmeisterposten abgeben und gab ihn bei Heinrich Fricke jun. in gute Hände. Sein Stellvertreter wurde Carl-Hermann Brennecke. Diese beiden waren es auch die am 26. Januar 1991 mit Otto Voiges zusammen das neue Löschgruppenfahrzeug der Firma Ziegler auf Mercedes – Fahrgestell entgegennahmen. | |
1992 | Im Juni des nächsten Jahres begannen die Bauarbeiten am neuen Feuerwehrhaus, gegenüber dem Schützenheim. Man kalkulierte die Kosten auf 450.000 DM, worauf sich 108.000 DM auf Eigenleistungen der Kameraden belaufen sollten. | |
1993 | Am 27.November 1993 wurde das Gebäude eingeweiht. Die Kosten hatte man bei weitem überschritten. Aus 450.000 DM wurden 650.000 DM. Auch die Eigenleistungen der Kameraden stiegen – und zwar auf stolze 150.000 DM. In diesem Jahr erhielten wir noch Funkmeldeempfänger (Pieper), die es ermöglichen bei kleineren Einsätzen auf das Auslösen der Sirene zu verzichten. Um es allen Bürgen und Freunden von Leiferde zu ermöglichen das neue Feuerwehrhaus zu begutachten, veranstaltete man einen „Tag der offenen Tür“. Den Leuten, jung wie alt, wurde allerhand geboten. In diesem Jahr hatte auch das alte Tragkraftspritzenfahrzeug seinen Dienst erfüllt und wurde von einem Mannschaftstransportwagen (MTW) ersetzt. Den VW-Bus hatte man von der VW – Werksfeuerwehr Kassel für 34.000 DM abgekauft. | |
1996 | Der „Geldhahn“ für Feuerwehrfahrzeuge und Einsatzmittel wurde von Seiten der Samtgemeinde ziemlich stark abgedreht. Unsere Wehr benötigte jedoch dringend einen Anhänger, um Schlauchmaterial und anderes Gerät zu den Einsatzstellen zu transportieren. Auch die Jugendfeuerwehr benötigte diesen Anhänger für Zeltlager. Die Notwendigkeit dessen erkannten Friedel Hasenfuß und Werner Kopmann, die die Leiferder Bürger zu Spenden aufriefen. So war es letztendlich möglich, dass in so kurzer Zeit der Anhänger im Mai 1996 in unserem Gerätehaus stand. | |
2000 | Im Jahr 2000 bestand unsere Wehr ein ganzes Jahrhundert lang. Dieses Jubiläum feierten wir an vier Tagen mit Musik, Vorstellungen und jeder Menge Bürger. Wir erinnerten im Kommers an die Anfänge unserer Wehr, Persönlichkeiten wie Theo Dießel und Otto Voiges, sowie 100 Jahre einzigartige Kameradschaft. | |
2007 | 2007 haben wir auf das neue Tanklöschfahrzeug (TLF 16/24) gewartet. Bereits kurz nach Weihnachten 2006 wurde es von der Firma Rosenbauer „geliefert“. Feierlich übergeben wurde es allerdings erst in diesem Jahr. Das Fahrzeug hat einen eingebauten Wassertank mit 2400 Liter und bietet Platz für einen Trupp, also drei Feuerwehrleute. Seit dem 1. April 2007 ist unsere Wehr, seit mehr als 107 Jahren, das erste Mal online und hat eine eigene Homepage. | |
20?? | Die Webseite wird gehackt und ist einige Zeit offline. | |
2020 | Das Jahr 2020 wird uns – wie der ganzen Welt – als das Jahr, in dem die Corona Pandemie begann, in Erinnerung bleiben. Im März/April 2020 mussten wir unsere Ausbildungsdienste während des ersten Coron-Lockdowns vollständig einstellen. Im Sommer 2020 konnten wir dann wieder in kleinen Gruppen unsere Ausbildungsdienste durchführen – auch wenn es nicht dasselbe war. Alle Veranstaltungen und geselligen Ereignisse mussten leider vollständig abgesagt werden. Von November 2020 bis März 2021 gab es den zweiten Corona-Lockdown, in dem auch wieder alle Ausbildungsdienste eingestellt werden mussten. Im Oktober 2020 ging die neue Webseite online – anfänglich noch mit wenig Inhalt füllt sie sich dann zwar langsam aber kontinuierlich. |